„Ist es nicht wunderbar, daß die Begierde das Vermögen um so viele Jahre überlebt?“

William Shakespeare (1564 – 1616)

In der Traumwäscherei …

Notiz Dezember 2022

Ein Schmetterling flattert durch den Palast
Die goldenen Türen schließen sich
Die Soldaten kichern
Die Gewehre fliegen kopfüber

Die Schmetterlinge fliegen über Trümmer
Kohlrüben Kohlweißling
Hundeblumen Zitronenfalter
Der Herrscher grinst und fährt davon.

© Jay M. Walther

… ist Arbeit

Geschichten von Menschen sind nicht entlang einer einzigen Idee, entlang einer aufgefundenen Chronik zu erzählen. Berichtete Lebensinhalte, dargestellt als die einzigen, sind zumeist nicht mehr als die gewünschten Abziehbilder, die ein Mensch hinterlassen möchte.
Geboren an ungewählten Orten, mit verlorenem Gleichgewicht in die Welt entlassen, wird die gestoppte Zeit zum Maß der Gefühle und der Enteignung des Eigensinns. Zu lernen ist die Akzeptanz der Verflochtenheit von biografischen Wirklichkeiten und Scheinrealitäten. Die Distanz zu sich und den Wörtern., die Entfremdung  ist vermittelt über die Erfundenen, die in der Traumwäscherei ihr Brot verdienen. Das Denkbare grenzt an das Undenkbare und die Sprache.
Die Grenzen meiner Sprache bedeuten aber nicht die Grenzen meiner Welt, nur die meiner Befremdung, und sie offenbaren die Größe Schreiben
© Jay M. Walther

Sowas von lesenswert

Brandaktuell ist dieser Wirtschaftskrimi und #politthriller von #jmonikawalther und #monikadetering! Der hoch spannende Roman über Morde im #münsterland ist dabei keineswegs ein #regionalkrimi. Denn rechte Seilschaften, #Russenmafia und in Jahrhunderten gewachsener Klüngel und Nepotismus gedeihen in einer Nebengesellschaft in der ganzen Republik prächtig.

Die Autorinnen Jay M. Walther und Monika Detering haben gut recherchiert und lassen das unfassbare Verbrechen von einem äußerst liebenswerten Ermittlerteam aufklären. Sowas von lesenswert!

Das Hörmordkartell 14. November 2020


Der Mann ohne Hände, Kriminalroman von Monika Detering und J. Monika Walther

416 Seiten. 13 € 80

Der Mann ohne Hände erscheint im Geest Verlag

Der Geest-Verlag (Visbek bei Vechta) wurde 1998 gegründet. Im Untertitel führt er von Anfang den Titel ‚Verlag für engagierte Literatur‘. Gegründet wurde der Verlag von Alfred Büngen, der sich nach seinem Studium der Germanistik und Politikwissenschaft und einem Staatsexamen als Lehrer für die Sekundarstufe II für viele Jahre in der Jugendarbeit engagiert hatte, ehe er 1998 mit der Gründung der Zeitschrift ‚Volksfest‘ den Start in die verlegerische Laufbahn wagte. Seit Gründung verfolgt der Verlag grundsätzliche Zielsetzungen.
Die von ihm verlegte Literatur muss ihren Inhalten nach Ziele verfolgen, die den Lesern eine Auseinandersetzung mit wichtigen gesellschaftlichen und humanen Fragestellungen ermöglicht. Die von ihm verlegten Autor*innen sollen keine fertigen Antworten liefern, vielmehr bei den Leser*innen Fragen und Möglichkeiten der Antworten herbeiführen. Der Verlag orientiert sich dabei an einem demokratischen Weltbild, in dem die Bandbreite demokratischer Antworten möglich ist.
Der Geest-Verlag ist ein Verlag für jüngere und ältere Autor*innen und beabsichtigt, diese zu einem Miteinander zu führen. So versteht er sich auch in der Akzeptanz traditioneller literarischer Formen, die die Basis der Entwicklung neuer literarischer Formen bedeutet. Traditionelle und neuere literarische Formen dürfen niemals Selbstzweck sein, müssen sich vielmehr messen in der Möglichkeit des Erfassens gesellschaftlicher Wirklichkeiten.
Geest-Verlag ist in der Bandbreite der verschiedenen literarischen Genres tätig. Neben der inhaltlichen Orientierung entscheidet immer die sprachliche Qualität, welche Projekte realisiert werden.
Besonderer Schwerpunkt der Arbeit des Geest-Verlags ist die Vermittlung des Buchs und des literarischen Schreibens an Kinder und Jugendliche. In Schreib- und Buchprojekten, mit Werkstätten, gemeinsamen Projekten mit Schulen und anderen Bildungseinrichtungen beabsichtigt er, Kinder und Jugendliche an das Buch heranzuführen und sie zu ihrer eigenen Sprache finden zu lassen. Der Verlag ist Mitorganisator der nunmehr bereits sechzehnten Essener Anthologien für Jugendliche aus dem Ruhrgebiet, des Vechtaer Jugendliteraturpreises und mehr als sechzig Schreib- und Buchprojekten mit Schulen in der ganzen BRD.
Mit der Unterstützung, Planung und Organisation von Veranstaltungen um das Buch, der Ausschreibung von Anthologien etc. versucht der Verlag, Literatur in seiner Bedeutung auch für alle Schichten und für Außenseiter der Gesellschaft zu vermitteln. So gibt es den Stefan Hölscher- und Geest-Verlags-Literatur-Wettbewerb. Seit mehreren Jahren organisiert der Verlag einen bundesweiten literarischen Wettbewerb für Menschen mit Behinderung, jedes Jahr die Berner Bücherwochen, die Harzanthologien und vieles mehr.
Neben einer Vielzahl bekannter Autor*innen (zum Beispiel Christian v. Ditfurth, Günter Ullmann, Helga Bürster, Simak Büchel, J. Monika Walther, Sigune Schnabel, Artur Nickel etc.) dient der Verlag auch vielen unbekannteren Autor*innen als Heimat ihrer Literatur. Besondere Bedeutung hat dabei auch das Literarische Sommerfest, das jedes Jahr junge und ältere, bekannte und unbekannte Autor*innen am Verlagsort zusammenbringt.
Seit 2007 organisiert Inge Witzlau die Arbeit des Verlags zusammen mit dem Verlagsgründer Alfred Büngen. Zusammen lektorieren, drucken sie (in eigenem Druck) das Verlagsprogramm. Kleine, gezielte Auflagen, die durch eigene Druckverfahren kurzfristig neu aufgelegt werden können, haben dem Verlag eine weit über die regionalen Grenzen gehende Aufmerksamkeit eingebracht. Dazu trägt auch eine Vielzahl von jährlichen Literaturpreisen der Autor*innen bei, die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes und des Verdienstordens der Oldenburgischen Landschaft an Alfred Büngen für seine kulturelle Arbeit.
Jeden Tag erfreut sich die Webseite des Verlags mit täglichen Neuigkeiten aus dem Verlagsgeschehen und aus dem Literaturbetrieb, mit Hör- und Lesebeiträgen, Ausschreibungen etc. einer großen Beliebtheit.
www. Geest-Verlag.de

Herzlich Willkommen


Eine Idylle, ein Postkartenbild dachte Greta Behringer. Alles passt und doch gefällt es mir nicht. Alles ist pünktlich erledigt, aber wie immer interessiert sich die gnädige Frau Jellenkamp nur für das Eine, für ihr Handy. Greta Behringer nannte ihre Arbeitgeberin und die Mutter von Ann-Sofie im Stillen immer nur die gnädige Frau. Herzlichkeit war nicht deren Stärke. Selten reichte es zu mehr als kühler Höflichkeit. Meist war sie in ihre Geschäfte versunken, in Eile und beachtete niemanden. Hauptsache der Haushalt funktionierte, die Hecken waren geschnitten und alles glänzte sauber. Zeit nahm sie sich nur für ihre Ann-Sofie. Eine Stunde jeden Abend. Und morgens frühstückte sie mit ihrer kleinen Tochter. Das war ihr wichtig und dass Ann-Sofie eine Jellenkamp war und nicht wie ihr Mann hieß. Auch sie hatte bei der Eheschließung ihren Namen behalten. Einen guten Namen, der für ein stattliches Erbe an Land und Immobilien stand. Und für Aktienbesitz, Beteiligungen an Firmen. Oberklasse. Eigentlich ein alter Begriff, aber auf Annette Jellenkamp und ihre Eltern passte er. Die Eltern wussten, dass sie Macht hatten und vor allem die Mutter nutzte sie rücksichtslos, Annette Jellenkamp war da noch ungeübt.
„Was ist das?“, fragte das Geburtstagskind. „Was ist das?“
Zwischen den leuchtenden Seerosen trieb ein Mensch. Unbeweglich auf dem Bauch, das Gesicht lag im Wasser. Die leichte Strömung schob ihn voran.
„Dem Mann fehlt eine Hand“, sagte Dore Vermeulen wie in Trance. Greta stellte sich vor die Kinder: „Geht zum Haus! Sofort.“
Der Mann trieb an ihnen langsam vorbei. Dore sah hoch und auf die andere Seite. Da war nichts und niemand. Dann hörte sie eine Fahrradklingel. Sie griff nach ihrem Handy. Notruf.